Tag 2 der „Hackathon und Startup Convention“ auf der Interactive Cologne. Beim zweiten Panel zum Thema OpenData am Mittwoch Vormittag war Jürgen Toepsch, Marketing-Projekte, von der KVB mit dabei. Thema: Öffentliche Verkehrsmittel und Offene Daten – ein Thema, das man eher nicht mit der KVB in Verbindung gebracht hatte. Nun kündigt sie eine offene Schnittstelle für ihre Verkehrsdaten an. Zunächst aber nur mit den Soll-Daten.
Bereits am Vortag wurde auf dem Panel „Vision of Open Data“ diskutiert, was man tun muss, um OpenData weiter zu bringen.
Droid Boy: OpenData durch zivilen Ungehorsam
Am Mittwochs-Panel waren erneut Marian Steinbach und Dirk Blauhut anwesend. Zusätzlich aber noch Stefan Wehrmeyer von der Open Knowledge Foundation und Jürgen Toepsch von den Kölner Verkehrsbetrieben. Toepsch ist zuständig für Neue Medien, Marketing, Apps und Social Media.
Berliner Aktivisten als Vorreiter und Beispiel
Zum Einstieg stellte der Moderator die Frage an Stefan Wehrmeyer, wie es in Berlin zur Öffnung der Verkehrsdaten gekommen ist. Wehrmeyer erzählt von den ersten Anfängen 2007. Nach der Eröffnung des ersten iStores in Berlin wurde bereits eine erste App gebaut, die von den Berliner Verkehrs-Gesellschaft wieder aus dem App-Store genommenn wurde. 2009 kam es zu ersten Gesprächen, weitere Apps wurden programmiert, allerdings noch immer nicht mit einer offiziellen API. Die Gespräche wurden intensiviert und mit Einflussnahme des Berliner Senats kam es in Kooperation mit der Berliner Community und der Verkehrsbetriebe zur Öffnung der Verkehrsdaten.
KVB möchte Vorreiter für Deutschland und Europa werden
Bislang herrschte bei der KVB die Mentalität: Wir behalten die Daten. Grund: Qualität, erklärte Toepsch Mittwoch Vormittag. Es habe letztlich lange Diskussion gegeben, die dann doch zu der Sichtweise führten, das eine Freigabe der Daten sinnvoll sei, um die Hemmschwelle der Nutzung der Bahnen zu senken. Darum soll nun ein OpenData Server aufgesetzt werden, um Vorreiter in Deutschland und Europa zu werden. Auf die Frage wann es losgehen soll, konnte Toepsch keine konkreten Ansagen machen, da sie mit einem externen Dienstleister arbeiten.
Echtzeit-Daten erst mal nicht öffentlich
Auf Rückkfrage von Marian Steinbach, wann eine API mit Echtzeitdaten zu erwarten sei, entgegnete Toepsch, das es in diesem Jahr zwar schon eine gebe, die aber zunächst für die eigene neue App verwendet und geprüft werden soll.
Echtzeitdaten stellen die eigentlich interessanten Daten für Entwickler dar. Mit ihnen kann für den Anwendungsfall „wie komme ich am schnellsten von A nach B“ Vorhhersagen berechnet werden.
Kölner OpenData-Aktivisten
Wie in Berlin gibt es auch in Köln Projekte, die schon jetzt mit den über die Webseite zur Verfügung gestellten Daten arbeiten. Das geschieht allerdings nicht über eine offizielle API, sondern durch scrapen der Webseite. Mehr dazu im aktuellen Droid Boy Podcast Spezial von der Interactive Cologne.
Pingback: OpenData durch zivilen Ungehorsam : Droid Boy