Aus Medienstadt mach Internetstadt – SPD lädt ein

Aus Medienstadt mach Internetstadt – Das ist das Ziel, zu dem im Jahr 2010 die Köln SPD zu einem BarCamp lud, um diese Transformation anzustoßen. Knapp zwei Jahre später wurde das Konzept zur Internetstadt vorgelegt. Am 24. Februar soll nun der Dialog fortgesetzt werden.

Einladung zur Diskussion. Für Freitag den 24. Februar lädt die Kölner SPD um 16 Uhr nun zu einer Diskussion ein, um „den guten Austausch“ und die „wertvollen Diskussionen mit Ihnen“ fortzusetzen. Um die Diskussion ins Laufen zu bringen sind zwei kurze Vorträge geplant. Elisabeth Slapio, Geschäftsführerin bei der IHK Köln und Stephan Noller, Geschäftsführer der nugg.ad AG werden kurze Vorträge jeweils aus ihrer Perspektive zum Konzept der Internetstadt Köln halten.

Piraten kommentierten. War bislang die Kölner Piratenpartei zum Thema Netzpolitik eher wenig aktiv, wird sich das in Zukunft ändern, so Thomas Hegenbarth, Mitglied im Vorstand der Partei. Thomas Brühl wird sich um das Thema Netzpolitik sozusagen vollzeit  kümmern. Zum Konzept Internetstadt Köln hat sich die Piratenpartei vor kurzem geäußert. Inhaltlich sieht sie gute Ansätze, wie das Multi-Stakeholder-Projekt, das Bildungsnetzwerk Internet-Kompetenz und Open Government. Bedenken hat sie allerdings zum Thema Live-Streaming von Ratssitzungen, Bürgerhaushalt, Abgeordnetenwatch und die Vergabe der Top-Level-Domains .koeln und .cologne. In ihrem Fazit sieht die Piratenpartei keinen Grund der SPD einen Vertrauensvorschuss zu geben und zweifelt, ob es überhaupt den Willen gibt wichtige Punkte des Konzepts umzusetzen. Inwiefern die Kölner Piraten allerdings auf die kommunale Politik einwirken können, müssen sie erst noch beweisen.

Internetstadt Köln. Immerhin fast zwei Jahre mussten die Kölner darauf warten, dass das Konzept Internetstadt Köln vorgelegt wird. Zu lange, könnte man meinen. Denn obwohl das Werk 52 Seiten umfasst, sind ein Drittel Beiwerk wie eine Liste der Branchengrößen, sogenannte Aktuelle Innovationen oder Quellen und Literaturhinweise. Stellt sich die Frage, ob durch Crowdsourcing nicht viel Zeit hätte gespart werden können. Immerhin: Das Konzept ist thematisch umfangreich und ein sehr guter Start für die weitere inhaltlich Arbeit. Das ist nach knapp zwei Jahren aber auch zu erwarten. Und: Das ist alles erst ein Konzept. Noch nichts wurde angestoßen oder umgesetzt. Hier steht die SPD unter hohem Druck.

Aufmerksame Beobachter. Die Piraten haben angekündigt sich dem Projekt anzunehmen und das Thema auch wahlkampftechnisch ausschlachten zu wollen. Auch dieser Blog möchte ein wachsames Auge darauf werfen und mitgestalten was mitgestaltet werden kann. Doch zunächst wird es darauf ankommen, wie die nächsten Weichen gestellt werden. Wie soll der Bürger eingebunden werden? Wie wird das Projekt verwaltet und wie transparent verlaufen letztlich die Prozesse und werden Entscheidungen gefällt?

Erste Ergebnisse müssen sein: Ein straffer Zeitplan, eine glasklare, transparente Struktur und Partizipationsmöglichkeiten.

Schnell und offen. Noch einmal Jahre warten bis es schließlich an Diskussionen, inhaltliche Arbeit und Umsetzung geht? Das Internet ist schnell, kann Arbeit crowdsourcen und Prozesse transparent darstellen. So sollte sich auch die Internetstadt Köln zeigen: Von Anfang an die Prinzipien umsetzen, zu denen sie sich mit diesem Namen verpflichtet. Es muss schnell gehen und dabei auf die vorhandenen Ressourcen und das Know-How seiner Bürger und darüber hinaus zugreifen. Erste Ergebnisse müssen sein: Ein straffer Zeitplan, eine glasklare, transparente Struktur und Partizipationsmöglichkeiten. Experten zu Teilbereichen wie zum Beispiel OpenGoverment müssen zu Veranstaltungen eingeladen und in die Projekte mit eingebunden werden. Wenn die Transformation von der Medienstadt zur Internetstadt gelingen soll, kann nicht auf alte Strukturen zurückgegriffen werden. Jetzt ist die beste Chance längst überfällige strukturelle Reformen anzustoßen.

Unter dem Twitter-Account @boydroid wird Thomas Riedel live von der Veranstaltung twittern. Dieser Blog wird weiterhin intensiv über die Internetstadt berichten. Weitere netzpolitische POdcasts sind geplant, unter anderem zu den Themen koeln.de, Creative Commons und SPD Köln.

Anmeldung zu: Fortsetzung des Dialogs zur Internetstadt Köln am 24. Februar
Facebook Veranstaltung: Internetstadt Köln

PDF: Internetstadt Köln, Ziele – Strukturen – Zusammenarbeit – Unterstützung

Bündnis 90/Die Grünen Köln: SPD/GRÜNER Ratsantrag: Internetstadt Köln (2010)

Martin Börschel: Einladung zur Forsetzung des Dialogs zur Internetstadt
Martin Börschel: Internethauptstadt Köln (2010)

KIU: Internetstadt Köln: Fortsetzung des Dialogs
Köln Nachrichten: SPD will öffentlichen Dialog zur „Internetstadt Köln“

Piratenpartei Köln: Internet-„Haupt“stadt Köln im Realitätscheck- oder doch nur Nebelkerzen in der Kölner Provinz?

Droid Boy Podcast Nr 41 – Piratenpartei Köln

Blog: Kölner Netz-Szene

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