Tag 45

Halbzeit! Ich hab es bis hier hin geschafft, da werde ich es vermutlich noch ein paar Tage länger aushalten. Allein schon wegen der Kündigungsfrist.

Zunächst aber darf ich gleich mein Rad zum Fahrradhändler meines Vertrauens schieben. Hinterreifen ist platt. War ja abzusehen, nachdem erst kürzlich der Vorderreifen dran war.

9:51 Teeritual. Heute: Kräutertee. Hatte ich schon mal einen besseren für weniger Geld. Aber man soll ja nicht immer alles negativ sehen. Immerhin sieht man Heute ein bisschen Himmel zwischen den Wolken.

10:53 Strandkorb Nummer 931, in versandetem Zustand. Handstaubsauger wäre hier eine gute Idee.

Der Fahrradhändler meines größten Vertrauens hat mir für 10 €  einen neuen Schlauch drauf gemacht. Durfte ihm dabei zuschauen.
Obwohl recht langsam, sitzt jeder Handgriff. Das nennt sich Erfahrung.

17:34 Pause mit Weiswurst. Brezel trocken, aber sehr guter Senf. Lecker!

22:52 Romantisches Feierabendbier. Den mit Abstand schönsten Sonnenuntergang meines Lebens gesehen. Musste zwar dabei Arbeiten. Habe mich aber zugleich als Animateur betätigt und die Leute auf den Sonnenuntergang aufmerksam gemacht.

Soviel Eis verkauft heute, das eine Sehnenscheidenentzündung recht wahrscheinlich ist.

Tag 44

9:10 Erlangung des Bewusstseins.

9:48 Musikhören mit den Inears von Sennheisser.

10:58 Französisches Frühstück bestellt.

12:30 Friseurtermin. Der Friseur quasselt, ist aber recht unterhaltsam. Und der Schnitt ist 1A. Auch ein Inselopfer. 6 Jahre.

Wolken am Himmel verhindern das Ausziehen am Strand.

Jetzt erst mal Pizza.

16:12 Roter Strandkorb unter dem Gesäß.
Leider dicke schwarze Wolken am Himmel.
Auch nicht sehr windig. Kann noch nicht mal eine Richtung ausmachen. Wäre ja zu schön gewesen, um die Matte steigen zu lassen.

17:08 Nickerchen machen.

20:05 Lecker Suppe!

Kino war toll!

Eben noch 3 Stunden telefoniert. Hat nicht nur keinen Spaß gemacht, sondern auch nix gebracht.

Ich sollte einfach nicht immer den gleichen Fehler machen und denken ich könnte die Menschen dadurch verändern, in dem ich ihnen valide Argumente vorlege. Das weiß ich eigentlich besser.

Gute Nacht ihr naiven Weltverbesserer.

Tag 43

10:53 Monsunartiger Regen seid Stunden. Zögere das zur Arbeit fahren deshalb maximal raus.

11:04 Teeritual. Das Übliche.

Monsunartiger Regen in leichtes Nieseln übergegangen. Shiva ist meine Verbündete.

Duschabfluss gereinigt. Laut Bedienungsanleitung: 1l heisses Wasser in den Abfluss gießen. Zwei Kappen Rohrreiniger reinschütten und schnell weg rennen. Schutzbrille, Atemmaske und säurebeständige Handschuhe empfohlen.
Fernab möglichen menschlichen Lebens verwenden.

Der Tee schmeckt Heute fade. Könnte an den mich umgebenden Säurewolken liegen.

11:14 Daumendrücken für schönes Wetter morgen. Grund: Freitag!

22:22 Strankorb. Chardonnay und Wellenrauschen in perfekter Symbiose.

In leichtem Nieseln zwar zur Arbeit gefahren, aber zu strahlendem Sonnenschein angekommen. Faszinierendes Mikroklima in diesem kleinen Örtchen am Meer.
Während des Tages ständig gutes Wetter gehabt, dementsprechend auch gutes Geschäft.

Schuhe. Im Moment benutze ich nur ein paar für alles, da das letzte Paar nach 2 Wochen bereits auseinander gefallen ist. Spricht sehr für die Qualität des Bodenreinigers, mit dem ich sie hin und wieder versehentlich übergossen habe.
Werde mir morgen Dockers zulegen, wurde mir empfohlen.

Leicht angetrunken mit dem Rad mit leichtem Wind und Zikaden als Musik, nach Hause zu fahren, mit Fischbrötchen in der Rechten, den Lenker in der Linken, ist mit Abstand eines der schöneren Momente des Lebens.

Tag 42

10:46 Das Heute beginnt mit Knoten im Schlauch. Danke Thainudeln.

11:32 Kliffritual. Heute: Spüre, das ich einen freien Tag brauche.
Außerdem: Sich losender Schleim drängt sich auf abgehustet zu werden.

Die Anekdote des Tages handelt von einer schlacksigen Frau, die zunächst mit Weiswein anfängt, dann auf Rotwein umschwenkt,und schließlich wieder beim Weiswein landet. Sie pöbelt Gäste an, rempelt und schreit.
Versuche Sie vom Platz wegzubringen, scheitern erst, funktionieren dann aber doch, und heimsen mir Applaus von den Gästen ein.
Die Polizei übernimmt die Reste.

Die Heimfahrt fällt feucht aus. Regensturm bringt das Cape zum singen.

Tag 41

Ein leicht bewölkter Himmel liegt auf einer tief grünen See.
Wind von Westen.

11:34 Kliffritual bei schleimigem Husten und laufender Nase.

22:38 Mit Kollege am Strand, Feierabendbierchen.

Nach einem Brathering geht der Tag zäh müde zu Ende.

Tag 40

Und siehe, es ward die 4! Noch 5 Tage und die Hälfte der Etappe ist geschafft. Ich freu mich!

11:02 Griechischer Joghurt am Morgen vertreibt Hunger und Sorgen. Dieser hier scheint allerdings deffekt zu sein.
Meine Gedanken kreisen. Und ich darf nicht mal andeuten um was es geht so wichtig ist es.
Es ist kaum auszuhalten.
Die Hand zittert.

Geh ans Telefon!

11:36 „zieh mal bitte Ein anderes Gesicht“
Un-Zitat des Tages.

Wow, mir zieht es gerade von ganz alleine die Schuhe aus.

17:25 Pause in der Eisdiele. Thainudeln mit Rattatouille Gemûse. Über mich hinweg fliegen die Verkehrsmaschinen von Air Berlin und Co.
Kerosin auf den Nudeln. Lecker!

22:46 Feierabendgetränk am Strandkorb. Heute: Chardonnay.
Akustisches Ambiente: Wellengang des Meeres zur Flut, Flattern der Sonnenblende des Strandkorbes.

Im Hintergrund das Licht des berühmtesten Fischrestaurants der Insel.

Ein frischer Wind sorgt dafür, das man nicht von Spaziergängern überrascht wird.

Tag 40 endet unspektakulär aber entspannt, obwohl er recht verkrampft begonnen hat.

Der Dienstplan verspricht einen freien Donnerstag. Sind also noch drei Tage zu bewältigen.

Meine neuen Schuhe haben Heute beweisen wollen, warum Sie so billig waren. In der Mitte des rechten Schuhes hat sich in den letzten paar Tagen ein Hubbel gebildet, der Heute empfindlich auf die Fußsohle drückte. Werde das Morgen einer genauen Untersuchung unterziehen.

Ich liebe es meine Kapuze aufzuziehen, wenn ich mit dem Rad nach Hause fahre.