Tag 34

3:18 Dieser Tag beginnt mit einer Nacht, in der ich nicht schlafen kann. Mir gehen dutzende Sachen durch den Kopf, die ich wieder und wieder durchspiele.
Eine Hälfte betrifft mich selbst, die andere Hälfte jemand anderes. Und eigentlich ist das Ein gemeinsames Ganzes. Eigentlich schön, und auch aufregend. Nach ein paar harten Wochen macht sich das bemerkbar.
Einziger Trost: Ihr versteht vermutlich genauso wenig wie ich!

Nochmal: Gute Nacht.

10:51 Griechischer Joghurt mit weißem Nougat.

In der Zwischenzeit im Aldi gewesen, Wäsche gewaschen und eine Matratze eine Leiter hoch bugsiert.
Wieder Chaos im Aldi.
Dicke Wolken über der Insel, aber es ist warm.

11:24 Kliffritual.

Auf der Arbeit versohlt worden. Zu Hause Wäsche gemacht, Betten gerückt, Boden gefegt. Ich bin bereit!

Eben noch mal die Griechen mit einem Joghurt unterstützt. Überlege mir an die Schokolade zu gehen. Wird ja schnell schlecht sowas.

So, ichs schließe diesen Tag mit einer Tafel Schokolade und hoffe das ich Heute nicht wieder wach liege.

Tag 33

7:10 Liege schon wach, was mich ein wenig verwundert. Hoffentlich schlaf ich gleich wieder ein.

Herumwälzen.

10:49 Nach einer erfrischenden Dusche vollziehe ich ein Teeritual in gewohnter Manier. Werde gleich den Aldi heimsuchen und einen Albrecht-Gedenkkauf tätigen. Nicht das er noch was davon haben könnte. Aber der Gedanke zählt!

Eben im Aldi gewesen um überlebensnotwendige Schokolade zu kaufen. Um 11 wird geöffnet. Um 11 waren 3 Kassen offen mit Warteschlangen.

11:32 Kliffritual bei beinahe absoluter Windstille.

Sturm auf die Bastie! Überlebt.

Feierabendschokolade im Bett und Gedanken machen über colognales Chaos im Hauptbahnhof. Nie gut, wenn Menschen involviert sind, die man sehr mag, und man fernab auf einer Insel ist und nichts tun kann. Und was man denkt was man tun würde geht einem dann recht agressiv in der Birne rum.

Soweit, Schluss mit dem Negativen. Weiter mit was Positivem. Gute Nacht!

Tag 32

Der Wind heult durch das Appartment.

19:35 Warten auf den Fahrradhändler.

Heute auf dem Weg zur Arbeit plötzlich einen Platten gehabt. Gott sei Dank beinahe direkt neben der Arbeit einen Fahrradverleih, der für ein paar Groschen die Sache wieder in Ordnung bringt.

Drachen steigen lassen. Heute außergewöhnlich wenig Wind für die Insel, aber genug für den Drachen. Abgesehen von ein paar Strandspaziergängern nur ich am Strand.

McRib ist ein wahrer Burger! Nom nom nom.

21:39 Leichtathletik anhören.

Beim Teekochen einen neuen Mitarbeiter getroffen. Ein echter Koch! Und nett. Zwei Eigenschaften die eher selten aufeinander treffen.

Noch 2 Tage bevor ich die bessere Hälfte treffe. Hoffe auf einen Dienstplan, der nicht ganz so in die Fresse ist.

22:31 Western  in der Glotze. Morricone macht Musik. Ich mache Bubu.

Tag 31

Zweiter Tag mit einer 3 davor.

4:12 Wasser lassen und Wasser holen. Die Natur stellt einem Rätsel auf.

10:49 Teeritual mit klapperndem Löffel.

Heute ein stark regnerisches Wetter. Wird vermutlich ähnlich langweilig werden wie gestern, was das Arbeiten angeht.

Frohsein darüber eine so große und schöne Teetasse zu haben.

Eben auf dem Heimweg so stark Gegenwind gehabt, das ich Berg runter treten musste, um vorwärts zu kommen.

Heute war ein recht angenehmer Tag, was eindeutig an der guten Laune der Kollegen lag.

Tag 30

1:37 Sitze im Bett im Schlafanzug mit einem seltenen Gefühl. Überhaupt schonmal so gefühlt? Vermutlich nur ähnlich, denn das scheint mir voller, gehaltvoller. Wie eine Mahlzeit, die mehr war wie ein Essen, sondern etwas Substanzielles, das auftankt, anreichert, völlt.

1:41 Der Fernseher plappert im Dialekt eines Filmes aus den 60ern.
Müde bin ich, doch ich will die Stimmung halten.
Ich stell jetzt den Wecker, dann gehts ins Bett.

10:52 Teeritual. Heute: Zwei Teebeutel Pfefferminze.

Scheint als habe ich immernoch nicht den Zwischenfall von vor zwei Tagen hinter mir. Es rumort in meinen Schläuchen.

22:17 McDONALDS. Cheeseburger, Chickenburger, Nurnburger.

Eine Stunde lang Drachen steigen lassen. Habe so langsam den Trick raus. Kann jetzt schon Looping ohne abzustürzen. Landen ist allerdings ziemlich schwer weil unberechenbar.
Richtig Spass macht es die Matte an den Rand der Steigzone zu legen, knapp über den Boden. Dann wie ein Blitz in den Himmel Schiessen lassen. Was ein Spaß!

Der erste Monat ist vorbei. 30 Tage Inselleben. Kommen noch 60.
Gute Nacht.

Tag 29

Heute ist der vorletzte Tag des ersten Monats und Base hat mein Internet gesperrt.

10:35 Telefonat mit 1011. Die Dame hat eine tolle Stimme. Wurde in einem Lager für Besänftiger-Terroristen ausgebildet, da bin ich mir sicher.

10:46 Warten auf eine SMS. Und auf heisses Wasser.

SMS empfangen, Hero neu gestartet, Internet wieder da. Alles nur Geldmache!

13:44 Experiment: Wie lange braucht eine Pizza in einem nicht vorgeheizten Ofen bei 200 Grad?
Antwort: 21 Minuten und 19 Sekunden.

Eben versucht Google Buzz Einstellungen zu machen. Hab nach 30 Minuten aufgegeben.

16:27 Spiele gerade intensiv mit Foursquare rum. (Unter Twitter weitere Infos)

16:35 Versuche mich mit dem WLAN von Miner’s Coffee zu verbinden. Scheint überlastet zu sein. Auch ein zusätzlicher Knotenpunkt funktioniert nicht. Meh!

Setzt sich gerade Ein Pärchen neben mich und packt schnell das Laptop aus. Sie: Nur schnell mal Mails checken, müssen ja nichts kaufen.
Beim weiteren Belauschen stellt sich raus: Hochschulabsolventen. Asoziales Verhalten geht durch alle sozialen Milieus!
Schuldgefühle zwingen ihn schließlich doch was zu kaufen. Vielleicht wars auch der bohrende Blick der Verkäuferin.

In der Drachenhöhle gewesen und eine Matte gekauft. Mit Schnüren dran. Dann nach Rantum gefahren und die Matte in den Wind gehalten und *swoooooosh* hing die Matte am Himmel.
Hinter mit der Sonnenuntergang obs der Sind, der an meinem Drachen zerrt. Ein Ruck mit dem linken Arm und er fliegt nach links. Mit rechts obs er fliegt nach Rechts. Wenn man nicht gegen steuert mach er einen Looping. Und wenn man nicht rechtzeitig hochzieht knallt er auf den Sand.

Dann schnell alles wieder eingepackt und 5 km gegen den Wind nach Westerland ins Kino.

Sand in der Unterhose und Popkorn im Pulli.
Inception ist ein mächtiger Film.
Doch der Harndrang ist stärker.