Achim Werner ist 56 Jahre alt und eigentlich Archäologe. Dass er mal Leiter der „Station“ sein würde, wie die Mitarbeiter die Greifvogelschutzstation nennen, hätte er sich früher nicht vorstellen können. Heute ist ein Leben ohne Station kaum denkbar, so wichtig ist ihm die Arbeit mit Mensch und Vogel in den letzten zwölf Jahren geworden.
Syllabus
Im Auftrag des KÄNGURU Stadtmagazins besuchte ich im August 2012 die Greifvogelschutzstation, um eine kleine Reportage anzufertigen. Während des Interviews mit dem Stationsleiter zeigte sich aber, das sich eine interessantere Story hinter der Station verbarg, als es zunächst den Anschein machte: Gelder wurden gestrichen, die Station stand kurz vor der Auflösung. Das persönliche Schicksal des Stationsleiters nahm mich gefangen und die Story fing an mir sehr Nahe zu gehen. Dadurch verschob sich der Fokus von der Station und der Pflege und Rettung der Vögel auf den Stationsleiter.
Und plötzlich wirft Werner bestimmt aber gefühlvoll den Vogel in die Luft. Kaum eine Sekunde vergeht, da hat sich der Bussard auch schon im Wipfel eines Baumes versteckt. „Da sitzt er,“ sagt Werner, „der muss sich jetzt erst mal orientieren.“ Eine Weile noch beobachtet Werner den Vogel. Dann nimmt er die Kiste und geht zurück zum Parkplatz. Für einen Moment bleibt er noch mal stehen und schaut hinauf. Dem Vogel geht es gut.
Material
Zoom H2: Damit dokumentierte ich beinahe den gesamten Tag, was besonders bei den Fachaudrücken und Vogelnahmen wichtig war. Die konnte man nämlich schnell durcheinander bringen.
Canon EOS 1000D, EFS 18-55mm Linse: Mit diesem Standart-Objektiv aus dem Hause Canon hatte ich an diesem Tag keinerlei Probleme, da es genug Licht gab. Lediglich bei der Freilassung des Wespenbussards war ich mit der Kamera zu schwach ausgerüstet. Eine Hochgeschwindigkeitskamera hätte vielleicht ein gutes Bild gemacht.
Lizenz
Nachdem klar war, das die Situation der Station brenzlig war, bat ich die Chefredakteurin des Stadtmagazins, den Text und die Bilder in der Lizenz CC By SA freizugeben, damit sich andere Medien der Geschichte bedienen konnten. In der Tat veröffentlichte der „Köln-kann-nachhaltig“-Blog die Story in einer ausführlicheren Version, allerdings unter einem anderen Titel.
Für Achim Werner ist diese Phase seiner beruflichen Laufbahn bald abgeschlossen. Zum 1. Oktober endet seine Förderung. Wie es ohne Leiter mit der Greifvogelschutzstation weitergehen soll steht in den Sternen. „Ich werde nie wieder hier her kommen,“ sagt er. „Das würde ich nicht verkraften.“
Köln kann nachhaltig: Das Ende der Greifvogelschutzstation?
Känguru Stadtmagazin: Neues Leben für Greifvögel (Seite 6)