Zum dritten Mal in Folge blicken Kölner Medienmenschen mit einem Gastbeitrag auf ihr persönliches Jahr zurück. Nach dem AfD-Schock in 2016 zeichnet sich 2017 ein Bild ab, das vor allem durch Themen wie #metoo, Virtual Reality und Cryptocurrencies geprägt wurde.
Zehn Kölnerinnen und 15 Kölner geben euch in diesem umfangreichen Artikel einen Einblick wie sie das Jahr 2017 erlebt haben. Ich habe versucht viele unterschiedliche Leute anzusprechen. Mit einem Blick auf das Verzeichnis ein Stückchen weiter unten, sowie auf die Themen, denke ich das geschafft zu haben. Obwohl nur Kölner befragt wurden, hoffe ich ein in Teilen auch für das gesamte Bundesgebiet gültiges Bild zeichnen zu können.
Jeder persönliche Beitrag ist im Folgenden spannend. Bevor ich euch aber auf sie loslasse, habe ich im folgenden Abschnitt versucht so etwas wie ein Oberthema aus den Beiträgen herauszufiltern.
Hier geht es direkt zu den Beiträgen.
2017 – Das Jahr des Widerspruchs
Kein Thema zeigte in diesem Jahr deutlicher, womit Menschen im Prozess des Digitalen Wandels zu kämpfen haben, als #metoo. Es ist die Gleichzeitigkeit einer utopischen Vorstellung der Infrastruktur Internet, die Gutes tun soll, und dem, was sich zum Beispiel in Kommentaren als Hate Speech widerfindet. So sieht es zum Beispiel Claudia Kobbenbring, die darum #metoo zu ihrem Abturner 2017 erklärt. Auch Moritz Meyer sieht noch einen weiten Weg, wenn er sich die „Reaktionen konservativer, männlicher Journalisten auf die Enthüllungen“ anschaut. Für Christine Badke vom Kölner Stadt-Anzeiger ist #metoo sogleich Abturner als auch Highlight. Für sie ist es vor allem die „Verengung von Perspektiven und ideologischen Reflexe, Denkfaulheit und Verhärtung von selbstgebauten Fronten“, die das zum Lowlight 2017 für sie werden lässt.
Gleichzeitig ist es für Christine aber auch Highlight, da durch Aktionen (von Einzelnen) Themen „wieder ins Bewusstsein geraten und dann so breit diskutiert werden“. Und das durch Twitter, das in Deutschland gerne mal totgesagt wird.
Es scheint ein Widerspruch zu sein, wenn das Internet Katalysator von utopischen als auch distopischen Ideen ist. Dabei gilt es genau das auszuhalten. Denn wir befinden uns in einem Prozess, wie ich in diesem Jahr dem Transform Magazin entnehmen durfte. Was uns als Widerspruch begegnet, ist Teil der natürlichen Beziehung zwischen Mensch und Technologie. Egal ob Internet-Kommunikation (alle dürfen alles sagen, auch wenn es Hate ist), Artifcial Intelligence (wir werden alle sterben), Virtual Reality (wir verlieren uns in einer anderen Welt) oder autonomen Fahren (wer ist schuld?): Wir können uns als Menschen der Verantwortung nicht entziehen. Wir müssen in einem Prozess gesellschaftliche Normen entwickeln. Und darum ist es auch gut, das Hate im Netz zu sehen ist. Denn dann wissen wir wo wir stehen.
Um so wichtiger sind darum die Beiträge von Medienpädagogen in diesem Jahresrückblick, denn sie bieten uns Methoden den Prozess sinnvoll zu gestalten.
Mit all den aktuellen Debatten des vergangenen Jahres sollte man nicht vergessen, was schon seit Jahren gut funktioniert. Darum habe ich Petra Müller, Geschäftsführerin Deutschlands größter Film- und Medienfördergesellschaft an den Anfang gestellt. Sie freut sich über die große Beteiligung NRWs beim Deutschen Filmpreis. Als Vertreter Kölner Buch-Autoren folgt Edgar Franzmann, der mit seinem aktuellen Buch eine Brücke schlägt zwischen dem Erbe 68 und unserer Zeit. Vera Lisakowski, die den Grimme Online Award leitet, freut sich nicht nur über den Erfolg des wichtigsten Online-Medienpreises. Sie zeigt uns mit dem Hinweis auf die noch immer anwährende Inhaftierung Deniz Yücels, das wir es trotz aller offenen Baustellen recht gut haben in Deutschland.
Hier geht es nun zu den 25 Kölner Medienmenschen. Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und die Kraft und den Mut Widersprüche auszuhalten und sich positiv an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen.
Meine Highlights 2017
„Der Deutsche Filmpreis , bei dem Filme mit NRW-Beteiligung in 17 von 18 Kategorien gewonnen haben, darunter Bester Spielfilm in Bronze für ‚Wild‘ von Nicolette Krebitz, Bester Spielfilm in Gold für ‚Toni Erdmann‘ von Maren Ade, Bester Dokumentarfilm für ‚Cahier Africain‘ von Heidi Specogna und Bester Kinderfilm für ‚Auf Augenhöhe‘ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf. Was für ein Abend!
Die Gamescom , die 2017 von Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Laschet gemeinsam eröffnet wurde; ein tolles Signal für die Branche! Die Premiere von „Babylon Berlin“ beim Filmfestival Cologne und die Eröffnung des Medien Campus von ifs und Cologne Game Lab in der Mülheimer Schanzenstraße. Es geht voran! Und last but not least: die Ankündigung der Landesregierung, die Film- und Gamesförderung der Film- und Medienstiftung zu erhöhen. Großartig!“
Mein Low 2017
Darauf freue ich mich 2018
Mein Highlight 2017
„Die Aufhebung der Roaming-Gebühren in Europa. Wir Kölner leben im Herzen der EU, nach Holland, Luxemburg, Belgien und Frankreich ist es nur ein Katzensprung. Bislang war das Telefonieren und Surfen aus dem nahen Ausland ein teures Vergnügen. Gut, dass das vorbei ist. Ärgerlich ist, dass z.B. die Deutsche Telekom trotzdem noch keine Veranlassung sieht, Roaming auch für Datentarife einzuführen. Das muss sich ändern. Außerdem sind die Datentarife in Deutschland zu hoch.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich 2018
Mein Highlight 2017
„Das Erfreuliche an der Arbeit für den Grimme Online Award ist, dass man viele Highlights sieht – es gibt sie, die großartigen Angebote im Netz, die Nominierten und Preisträger 2017. Außerdem freue ich mich, dass die „Fake News“ Diskussion und die Vorwürfe der „Lügenpresse“ wenigstens etwas Gutes hatten: Medien beschäftigen sich stärker mit sich selbst, erklären, wie sie und andere arbeiten. Und noch etwas Erfreuliches hat 2017 gebracht: Die Professionalisierung der Podcasts . Nicht alle Podcasts, die in diesem Jahr auf den Markt gebracht wurden, sind großartig. Aber es ist toll, dass dieses Format auf diese Art neu entdeckt wird.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich 2018
Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn wir ein paar der oben genannten Themen endlich abhaken könnten. Und „das Internet“ würde mir als Kölnerin eine sehr große Freude machen, wenn sich endlich jemand in Köln den schon 2015 mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten Berliner Newsletter „Checkpoint“ zum Vorbild nehmen und für Köln adaptieren würde. Wir können sicher sowohl mit positiven als auch mit negativen Meldungen mit der Hauptstadt mithalten – und was Ironie und Humor angeht doch wohl allemal. Mal sehen, ob ich den neuen Newsletter für das Kölner Tagesgeschehen dann im Jahresrückblick für 2018 als Highlight verzeichnen kann.“
Upper 2017
„Mir bedeutete es 2017 sehr viel, im Wertheim in Köln eine kreative Heimat gefunden zu haben, zwischen all den Andersartigen und Inselbegabten. Ein echtes Inklusionserlebnis. Von dort mit fantastischen Mitstreitern eine wöchentliche Talkshow ins Leben gerufen zu haben, ist zweifellos mein Highlight 2017. Ein Highlight mit roten Zahlen und offenem Visier, das ganz sicher 2018 seine ganze Blüte entfalten wird. “
Downer 2017
Utopia 2018
Mein Highlight 2017
„Mein ganz persönliches Highlight war der Umzug von Berlin ins Rheinland – der Liebe wegen verlässt man sogar Berlin gern – und der Start als Startup-Agentin im Digital Hub Cologne . Die Startup-Szene hat mich sehr offen aufgenommen und ich durfte schon viele tolle Leute kennenlernen. Medientechnisch erinnere ich mich positiv an die tolle Reaktion von Gesa Krause bei der Leichtathletik-WM.“
Mein Medien-Lowlight 2017
Utopia 2018
Mein Highlight 2017
„Wenn es nicht um Medien gehen müsste, würde ich sagen das Heimspiel vom FC in London. Wenn man dabei war, war man allerdings über die mediale Berichterstattung mehr als entsetzt. Wenn es nur noch darum geht, Schlagzeilen zu erzeugen („Die Schande von London“) und nicht mehr darum, objektiv über Vorgänge zu berichten, dann muss der klassische Journalismus sich nicht fragen, warum er in einer Krise steckt. Wir durften als Fachstelle für Jugendmedienkultur von Köln aus in 2017 viele landesweite Projekte durchführen, die Medien als gesellschaftliches Phänomen behandeln. Jugendliche wollen selber kreativ werden und über dieses Thema diskutieren, oft viel kritischer als es Erwachsene vermuten. Man muss sie bloß fragen und ihnen dann auch zuhören. Eines der Veranstaltungshighlights 2017 war sicherlich die Fachtagung zum Thema E-Sport im Vorfeld der ESL One Cologne, auf der über einen zeitgemäßen Jugendschutz im Zeitalter von medialen Massenveranstaltungen referiert und diskutiert wurde.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Mein absolutes Highlight in 2017, war die Eröffnung meines Kölner Coworkingspaces im Januar und Gründung meines Kunst- und Kulturmanagements. Nachdem ich drei Jahre eine Galerie in der Kölner Südstadt mit ihrem charmantem Café und Ihren Abendveranstaltungen geführt habe, musste ich diese leider aus persönlichen Gründen schließen. Und damit ich diese wunderschönen Räumlichkeiten nicht aufgeben musste, gestaltete ich sie zu dem wahrscheinlich kleinsten Coworking Space Kölns mit einer sehr persönlichen Atmosphäre um. Was danach geschah war für mich einfach bedeutend.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„2017 war ein wirklich spannendes Jahr und das nicht nur wegen der ganzen Aufregung rundum The Last Jedi. Neben geschäftlichen Erfolgen, hab ich viele Highlights mit meinen Freunden erleben dürfen und hab mich ganz nebenbei auf einem Rennrad (ich bin das erste mal seit 15 Jahren wieder Fahrrad gefahren) mit Tech Bikers für einen guten Zweck von Kopenhagen nach Berlin gequält. Eine schmerzhafte aber gute Erfahrung für den Allerwertesten aber wie heißt es doch so schön: The poet needs the pain.“
Mein Abfuck 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Ein kleines, überraschendes Highlight war für mich die bereits totgesagte Dmexco im September. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass jemand fehlte und habe tolle Gespräche mit Bekannten geführt sowie neue, interessante Menschen kennengelernt. Besonders inspiriert hat mich dieses Jahr Inga Höltmann mit ihrem Newsletter, der unter anderem die Themen New Work und Digital Leadership behandelt.“
Mein Abturner 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Die Diskussion um Elektroautos und autonome Fahrzeuge kommt in Gange. Wir begreifen langsam, dass „weiter so“ im Straßenverkehr nicht funktioniert, und die sich ergebenden technischen und ethischen Fragen sind nicht nur für uns Nerds interessant.“
Mein Abturner 2017
Darauf freue ich mich in 2017
Mein Highlight 2017
„Dieses Jahr war der Web Summit in Lissabon mein Highlight 2017. Obwohl fast 60.000 Besucher da waren, finde ich diese Veranstaltung immer sehr inspirierend. Menschen aus 170 Ländern treffen zusammen und verbringen gemeinsam eine tolle Zeit in einer der schönsten Städte Europas. In Köln sind mir die vielen Barcamps, Meetups und Konferenzen in Erinnerung. Hier tauscht man sich aus und netzwerkt, das macht die Szene so lebendig.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Endlich zeichnet sich nach dem Buzzword-Hype rund um das Thema Chatbots und Voice Interfaces wie Amazon Alexa oder Google Home ab, dass sich User-Experience -Experten und Programmierer in Agenturen als auch Unternehmen professionell mit den neuen Möglichkeiten beschäftigen. Meiner Ansicht nach reicht es nicht nur den einen Touchpoint und das eine Interface zu betrachten, um eine gute Experience für den Anwender zu erzielen. Sondern es ist immer das Zusammenspiel aller Touchpoints die ein Kunde erlebt, die sein Bild von dem Produkt, dem Service oder der Marke prägen. Spannend waren auch die vielen Veranstaltungen und Konferenzen, die ich zu diesem Thema besucht habe. Ganz besonders hat mich gefreut, dass ich dieses Jahr das erste Mal Vorsitzender bei einer CX-Konferenz sein durfte.“
Mein Abturner 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„ #meetoo gehört zu meinen Highlights des Jahres. Gut und wichtig, wie große Themen, die trotz ihrer Relevanz immer wieder von der Agenda verschwinden, durch erst kleine, dann wachsende Aktionen (im Netz), oft von Einzelnen, wieder ins Bewusstsein geraten und dann so breit diskutiert werden, wie es eben jeden angeht. Außerdem wie immer: Wie schön, dass es Twitter gibt.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Mein Highlight 2017 war die Veröffentlichung der Paradise Papers , ein riesiges Leak von Daten aus Offshore-Steuerparadiesen.
Für den zentralen Film habe ich mit meinem Team die Grafiken, Animationen und das On-Air-Design entwickelt. Wie auch schon bei den Panama Papers war die Arbeit an diesem Projekt mit einer großen Geheimhaltung verbunden: Verschlüsselte Mails, Signal-Nachrichten und verschlüsselter P2P-Datenaustausch. Vor ein paar Tagen habe ich erfahren, dass das „Team Paradise Papers“ mit dem Preis „ Journalist des Jahres “ vom Medium Magazin ausgezeichnet wurde.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Ich lasse nicht ab, mich für gute Kulturvermittlung im Netz stark zu machen. Daher war mein Highlight in diesem Jahr #wirziehnfallera – die digitale Promenadologie der Herbergsmütter. Ein digitales Konzept zu einer analogen Landschaftsausstellung, das viele Nachahmer im Netz gefunden hat. Richtig toll fand ich aber auch die Begegnungen bei der Sharing is Caring Extension in Hamburg, wo sich die Akteure der Cultural Heritage Bewegung getroffen haben. Ganz inspirierend und wichtig für mich waren die tollen Gespräche, die wir beim #artedutalk auf Twitter hatten. Ich bin großer Fan des @EdchatDE und auch beim @BIBChatDE lese ich immer gerne rein. “
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Das Highlight war die Abwechslung die das Jahr interessant gemacht hat. Sei es durch die Herausforderungen der aktuellen AR / VR -Projekte, den neuen und alten Freunden die ich dadurch (wieder-)getroffen habe, oder der Kontakt mit Studenten am Cologne Gamelab , Uni, und den Kids der SK-Stiftung. Diese Ausgeglichenheit konnte ich auch privat, im Urlaub, beim Sport und im Sommer vor allem draussen finden. Der Ausgleich zwischen Kreativität, Konzentration und Körper hat selten so gut geklappt wie in diesem Jahr.“
Meine Lowlights 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Als Kölnerin eine Vollzeit-Stelle in Mannheim angenommen zu haben. Genau das hat mir 2017 die Möglichkeit beschert, meinen Lieblings-Wohnort mit einem tollen Job als TV- und Online-Reporterin zu kombinieren. Hier habe ich unter anderem gelernt live zu schalten, wenn es drauf ankommt und Themen zu generieren, die mir am Herzen liegen. Wie beispielsweise nachhaltiges Verhalten im Alltag abbilden, lokale Designer und Künstler vorstellen und fördern, die Kulturszene beleuchten oder auch mal die Öko-Bilanz eines E-Autos testen. Denn es sind nicht immer die großen Dinge, die nah an uns Menschen sind.“
Meine Lowlights 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Mein persönliches Highlight 2017 war, das druckfrische und mit BGH-Siegel versehene Filesharing-Urteil „Afterlife“ in der Hand zu halten. Schon 2016 haben wir diese Entscheidung für unsere Mandanten erstritten, aber die Urteilsgründe kamen erst im März. Der BGH hat entschieden, dass Ehepartner sich nicht gegenseitig ausspionieren müssen, um herauszufinden, wer illegal im Netz Filme über ein Torrent-Programm hochgeladen hat. Der grundrechtliche Schutz von Ehe und Familie sei höher zu gewichten als der Eigentumsschutz der Musik- und Filmindustrie. Das liest man als Anwalt wirklich gerne, wenn man seit fast 10 Jahren Abgemahnte vertritt.“
Meine Lowlights 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Lowlights 2017
„Zu den journalistischen Lowlights gehören aber definitiv jede Menge Dinge rund um die G20 Berichterstattung. Angefangen von fragwürdigen Methoden bei der Akkreditierung bzw. deren Entzug bei Journalisten bis hin zu Hetzjagden auf angebliche Gewalttäter angetrieben auch durch einige Medien. In beiden Fällen ist der seriöse Journalismus in Gefahr, der maßgeblich zu einer demokratischen Gesellschaft beiträgt. Was wir 2017 mehrheitlich leider auch immer noch nicht gelernt haben, ist, uns nicht vor den Karren von Populisten spannen zu lassen. Im politischen Diskurs und seiner medialen Aufarbeitung geht es anscheinend nur noch darum, Meinung in zwei Schubladen zu stecken: Rechts und Links (wahlweise rechtsnational und linksgrünversifft). Das macht am Ende alle mundtot, weil jeder Angst davor hat, in einer dieser Schubladen zu landen. Die Debatten dadurch zu töten ist grob fahrlässig. Stattdessen gehört der Inhalt wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt.“
Meine Highlights 2017
Mein Highlight 2017
„Ich fange mal mit meinem persönlichen Highlight an: In diesem Jahr ist mein erstes Buch erschienen, der Rhein-Reiseführer „ Stromaufwärts „. Es ist ein kleines, feines Stückchen Lektüre, das auf keiner Bestsellerliste des Jahres auftauchen wird. Aber ich bin sehr stolz drauf. Ansonsten: Es gibt wieder eine Star Trek-Serie in dem, was wir heute so Fernsehen nennen. Und sie ist auch noch gut. Nerdherz, was willst du mehr?“
Meine Lowlights 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Wir klagen ja viel und oft über die sozialen Medien, und häufig zu Recht. Aber es gibt ja durchaus auch Beispiele dafür, wie segensreich sie sein können. Ein schönes Beispiel, dass ich im zurückliegenden Jahr für mich entdeckt habe, ist die Bewegung Pulse of Europe . In Zeiten rechtsnationaler Strömungen überall auf der Welt, ist es wichtig, dass die allzu oft schweigende Mehrheit aus ihrer Bequemlichkeit erwacht und deutlich macht, was für eine großartige, elementar wichtige Idee ein vereintes Europa ist. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen, gerade weil die europäischen Institutionen so unperfekt sind, gerade weil so vieles schief läuft, gerade weil das Haus Europa bislang bestenfalls im Rohbaustadium ist. Die Alternativen sind allesamt von vorgestern und weitaus schlechter. Ich würde mir wünschen, dass der Pulse of Europe in Zukunft noch lauter schlägt. Denn wir brauchen ein Europa ohne Grenzen.“
Mein Tiefpunkt 2017
Darauf freue mich trotzdem auf 2018
Mein Highlight 2017
„Der erste englischsprachige Redner bei TEDx in Tehran gewesen sein zu dürfen und den Hunger auf Zukunftsgestaltung von 1.800 Gästen im Alter von 25-35 Jahren im Saal gespürt haben zu dürfen.“
Mein Tiefpunkt 2017
Darauf freue mich trotzdem auf 2018
Mein Highlight 2017
„Die Lektüre zweier Bücher – „Homo Deus“ von Yuval Harari und „Tyll“ von Daniel Kehlmann. Beide Autoren wagen sich an ganz großen Stoff, der eine als Historiker, der andere als Romanerzähler. Homo Deus sollte jeder lesen, der verstehen will, welche Fragen unsere Gesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung besser bald dringlich diskutieren sollte. Tyll zeigt, wie ein überragender Autor großen historischen Stoff mit gewagten Perspektiven dazu noch unterhaltsam erzählen kann.“
Mein Abfuck 2017
Darauf freue mich trotzdem auf 2018
Mein Highlight 2017
„Persönlich war für mich die krasse Entwicklung und Aufmerksamkeit für Kryptowährungen spannend. Sie hat sogar dafür gesorgt, dass meine Eltern davon gehört haben. Der Medienhype ist nicht unbedingt nur positiv. Aber wie präsent Kryptowährungen und mit ihnen auch die Blockchain Technologie sind, find ich einfach faszinierend.“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich in 2018
Mein Highlight 2017
„Ich bin im Sommer durch Deutschland gewandert – von der Ostsee bis nach Freiburg im Breisgau. Die vielen Menschen, die ich überall auf dem Weg getroffen habe und die mir ihre Gastfreundschaft und einen Einblick in ihr Leben geschenkt haben, waren klar mein Höhepunkt des Jahres. Ein zweiter war meine Begegnung mit Martin Walser .“
Mein Lowlight 2017
Darauf freue ich mich 2018
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Die Reihenfolge ist kein Ranking. Sie wurde mit der Absicht zusammengestellt sowohl informativ als auch unterhaltsam zu sein. Soweit möglich wechseln sich Frauen und Männer ab. 15 Männer, 10 Frauen.
Weiterführende Links
André Spang: Das war 2017… ein #Review mit Ausblick.