Über unsere Köpfe hinweg schwirrt ein Schwarm an metallischen Drohnen, sendet hochfrequente Signale zu Bodenstationen und Rechenzentren. Das globale Positionssystem GPS gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen und ist in unseren Alltag integriert wie Mobilfunk und electronic Cash. Doch wie funktioniert das eigentlich? Und was sind die geschichtlichen Entwicklungen, die statt finden müssen, das eine solche Entwicklung überhaupt möglich ist?
Tim Pritlove, das ist der mit den vielen Podcasts, bekannt über Land und Flur für seine extensiven Interview-Podcasts (bis zu 4 Stunden), gelingt mit seinem neusten Wurf der Schritt in die professionelle Produktion. Und das nicht nur auf audio-technischem Niveau sondern im Besonderen inhaltlich. Tim fragt nach, gerade so als wüsste er es selbst nicht und fragt, um es wirklich zu verstehen. Zumindest behauptete er das, als ihn ein Fan im erst kürzlich abgehaltenen Hörertreffen in Köln fragte, wie er es schaffe so authentisch und gut zu fragen.
Raumzeit, ein Podcast-Projekt bezahlt von der ESA und dem DLR, gehört deshalb zum informativsten was die Podcastspähre derzeit zu bieten hat. In der aktuellen Ausgabe zum GPS stellt Tim das wieder eindrucksvoll unter Beweis. Den Beginn der globalen Satllitennavigation der Amerikaner benutzt er, um das Prinzip zu erklären und wo die technischen Herausforderungen liegen. Schließlich konzentriert er sich mit seinem Gesprächspartner Felix Antreich vom Institut für Kommunikation und Navigation des DLR auf das europäische Projekt Galileo, das in vielen Aspekten dem schon fast veralteten ersten System überlegen ist.
Tims Podcasts sind umfangreich, und so kommt auch in der aktuellen Ausgabe viel zur Sprache, was bei Interesse in den perfekt gepflegten Shownotes nachgelesen werden kann.