Gut gemacht! Diesmal lange bevor Apple tatsächlich mit seinem IPad herauskam gab es hier und da schon einzelne Geräte die den Versuch unternommen haben. Den Versuch unternommen haben, muss man sagen. Denn klar; was Apple uns da wieder präsentiert hat ist fein. Wir müsen also nicht erst wieder bei null anfangen, also die Hardware entwickeln, das Betriebssystem neu erfinden, das alles zusammen bringen, jemanden wie EPlus finden, Werbung machen und verkaufen. Das ist eigentlich (fast) schon alles gemacht. Dank Apple haben wir jetzt sogar einen Hype, der Menschen noch viel eher darauf hinweisst endlich, ja endlich auf den Tablet Zug aufzuspringen.
Da hätten wir HTC. Diese Herrschaften haben bewiesen, das sie das Zeug dazu haben, ein ganz hervorragender Hardwarehersteller zu sein. Nicht zuletzt die Entscheidung Googles sich HTC für ihr Android Handheld zu nehmen spricht dafür. Die mehr als erfolgreichen Handhelds vor Nexus One haben wohl gezeigt wo es mit HTC hingehen kann. Erste Gerüchte um ein Tablet schwebten bereits im Raum. Doch dann kam es anders. Vielleicht ändert sich das aber nach der heutigen Präsentation?
Google, die vermeindliche Krake, hat dabei alle Arme benützt und ein Betriebssystem geschaffen, das wie predästiniert dafür ist, auf dem Laufwerk eines Tablet Platz zu nehmen. Der Market und die Unterstützung vieler Auflösungen, nicht zuletzt die Gerüchte um ein Google Betriebssystem machen ein Gerät denkbar, das aus der Traumwelt in die Realität hinaufsteigen und mühelos dem Ipad entegentreten kann.
Wir sprechen hier nicht von einem Gerät, das von Scratch aus entwickelt werden muss, wie es mit den Handhelds nach dem IPhone release der Fall war. Man kann getrost sagen, das die Lücke so gut wie geschlossen ist. Die Ausgangssituation ist die, das Google es jedem guten Hardwarehersteller ermöglicht mit seiner soliden und schnell wachsenden Software, Apple entgegenzutreten und alleine schon durch den Pricetag Kunden abknöpfen kann. Denn seien wir mal ehrlich: Viele Android-Handheld Benutzer haben sich auch deshalb für ihren Androiden entschieden, weil die Apps günstiger und die Tarife der deutschen Telekom einfach unglaublich teuer sind.
Ganz so einfach wird es dann allerdings doch nicht sein, denn Apples Qualität ist bestechend. Will man dagegen zumindest einigermaßen bestehen, braucht es sehr gute Hardware. Lag war verzeihbar bei den ersten Geräten. Undenkbar bei einem Tablet. Die Softwareintegration muss optimal abgestimmt sein, die Batterie vergleichbar. Was für den Apple Kunden ITunes ist, wird für Google Tablet Nutzer Google selbst sein. Bisher haben wir, abgesehen von einem recht enttäuschenden Versuch von HTC, keine Ansätze zu entwas ähnlichem gefunden. Alles steckt in der Cloud, aber nicht in den Wolken. Denn abgesehen von Mediendateien, die leicht über WLan/USB zu synchronisieren sind, können alle anderen Daten über entsprechende Googledienste oder durch Drittanbieter Applikationen gelöst werden.
Dennoch: Die allglatte und lückenlose Integration von Itunes und einem IBook Market stellen immernoch eine erhebliche Herausforderung dar, die es intelligent zu lösen gilt. Eine offenere Dateistruktur, Multitasking und ein modifizierbares weil Opensource Betriebssystem sind Attribute, die durchaus ihren Reiz haben.
Interessant dürfte hierbei der Effekt sein, den das IPad auf den Bildungsbereich haben wird. Google, als Datenkrake verschrien, dürfte es schwer haben trotz eines kleineren Preises sich durchzusetzen. Da müssen bestechende Attribute her.